Stoppt das Töten - Artikel - Deutsch

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Stoppt das Töten

Krieg und Frieden in Rom: Der Vatikan fordert ein Ende der NATO-Luftangriffe gegen Libyen. Der Westen müsse statt dessen mit Staatschef Muammar Al-Ghaddafi verhandeln, erklärte Monsignor Giovanni Innocenzo Martinelli. Der Apostolische Vikar lebt seit 40 Jahren in Libyen und hat in den vergangenen Wochen wiederholt auf die zivilen Opfer des NATO-Bombardements aufmerksam
gemacht. Der Bischof hat die Unterstützung des Papstes. Vatikansprecher Federico Lombardi sagte laut dapd, der Heilige Stuhl unterstütze seinen langjährigen Gesandten in Tripolis. Martinelli sei »eine Autorität, die die Situation kennt«.

In einem Interview mit AP ging Bischof Martinelli mit den NATO-Staaten ins Gericht. Der Westen habe keinerlei Recht, »ein Land zu betreten und den Führer zu eliminieren, weil er Verbrechen verdächtigt wird«. Der Militärpakt hatte am Wochenende versucht, Ghaddafi zu töten. Bei den Luftangriffen auf ein Wohnhaus in Tripolis wurden ein Sohn und drei Enkelkinder des Revolutionsführers getötet. Eine einwöchige Waffenruhe sei ein Zeichen der Menschlichkeit, für das die Libyer trotz der Wut, die der Krieg verursache, sehr empfänglich seien, so der Vikar. Die Bevölkerung sei von den andauernden Detonationen erschöpft und fordere großteils ein Ende der Feindseligkeiten.

Die NATO denkt derweil gar nicht daran, den Krieg in dem nordafrikanischen Land zu beenden. Ebenfalls in Rom kam am Donnerstag die selbsternannte Libyen-Kontaktgruppe zusammen, der im wesentlichen NATO-Mitgliedsstaaten angehören. Die Außenminister aus gut 20 Ländern einigten sich darauf, für die Aufständischen einen Kriegsfonds aufzulegen und so für die Fortführung der Kämpfe zu sorgen. Die Ghaddafi-Gegner sollen Finanzspritzen aus eingefrorenem Staatsvermögen Libyens erhalten. In Deutschland etwa sind Konten im Wert von etwa sechs Milliarden Euro gesperrt, die USA halten 30 Milliarden Dollar zurück.

Die Aufständischen wird der Geldsegen freuen, eine Feuerpause oder Friedensverhandlungen mit Tripolis lehnen sie ab. Der sogenannte Übergangsrat, der vorgibt, einen Teil des nordafrikanischen Landes zu kontrollieren, präsentierte gestern Pläne für die Einberufung einer »Versammlung des gesamten libyschen Volkes«, der Ausarbeitung einer neuen Verfassung und für die Durchführung von Neuwahlen.

Bischof Martinelli wertet die Entschließung zur Finanzierung der Rebellenbewegung kritisch. Ein solcher Fonds könne »ein Klima von Anarchie und Haß« schaffen, sagte der Bischof gestern im Gespräch mit Asianews. In den Gebieten, die unter der Kontrolle der Rebellen stünden, herrsche bereits jetzt »vollkommene Anarchie«.

Die Kriegsallianz kann in Libyen nicht gewinnen, urteilt China Daily, die größte englischsprachige Tageszeitung der Volksrepublik. Statt dessen verliert der Westen in Afrika an Boden. Die NATO-Bombardierungen schürten die antikoloniale Stimmungen auf dem ganzen Kontinent, heißt es in einer Analyse des Blattes. Die libysche Regierung werde »zunehmend als Bannerträger im Kampf gegen die westliche kolo­niale Intervention angesehen«. Libyen erscheine hier weit mehr als vorderste Front der afrikanischen Länder im Widerstand gegen westliche Einmischung, als ein Ort, wo die UNO zum Schutz libyscher Zivilisten eine friedenssichernde Flugverbotszone mandatiert habe. Je länger sich der westliche Militärpakt in den innerlibyschen Konflikt einmische, desto stärker würden die antiinterventionistischen Gefühle in Afrika werden.

Von Rüdiger Göbel
Quelle : http://www.jungewelt.de/

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